„Mit dem Schulradroutenplaner möchten wir Schülerinnen und Schülern auch mithilfe einer App einfach und unkompliziert einen sicheren Radweg zur Schule aufzeigen. Das Projekt bietet den Schulen viele Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen“, so Christopher Lipp, Schuldezernent des Landkreises.
Das Schulradroutennetz ist ein auf die Wege zur Schule ausgerichtetes Radroutennetz. Die Routen werden auf der bestehenden Radinfrastruktur ausgewiesen. Aufmerksamkeitspunkte geben Hinweise, wie auch schwierige Verkehrssituationen gemeistert werden können. All das können sich Schülerinnen und Schüler dann mit Hilfe des Schulradroutenplaners unter www.schulradrouten.de oder als Funktion in der App des Radroutenplaners Hessen anzeigen lassen. Mehr als 610 Schulen in 16 Landkreisen sowie 5 kreisfreien Städten in Hessen sind bereits an das Schulradroutennetz angebunden. Derzeit umfasst das Schulradroutennetz eine Gesamtlänge von rund 9.400 km Kilometern.
„Die Erarbeitung und Abstimmung der Schulradroutennetz erfolgt in einem bereits erprobten Verfahren“, erläutert Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm (Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement), die das Projekt für Stadt und Landkreis federführend begleitet. „Die erarbeiteten Routenvorschläge werden in Schulradroutenbeiräten mit Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Politik, Verwaltung und Polizei abgestimmt“. Dieses Verfahren ist in Hessen bereits vielfach erfolgreich umgesetzt worden.
Erarbeitet wird das Schulradroutennetz durch die Planersocietät. Sie hat in den Sommerferien bereits geeignete Radrouten erkundet und sich die Schulstandorte genauer angeschaut. Nun gilt es einen konkreten Vorschlag für die Schulradrouten zu erarbeiten. In diesen Schritt sollen nun auch die Schulen aktiv im Rahmen von Schulprojekttagen beteiligt werden. Interessierte weiterführende Schulen melden sich hierzu direkt bei der Planersocietät unter lesch@planersocietaet.de
Beteiligte Kommunen erhalten „ganz nebenbei“ wertvolle Hinweise zur Verbesserung ihrer Fahrradinfrastruktur. „Wir machen den Weg zur Schule mit dem Rad sicherer und attraktiver. Dies steigert nicht nur die Lebensqualität in der Region, sondern fördert auch eine umweltfreundliche Mobilität. Jeder Schulweg mit dem Rad ist ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft“, erläutert Alexander Wright, Verkehrsdezernent der Stadt Gießen.
Große Besonderheit des Projekts im Landkreis Gießen ist, dass erstmalig auch für ausgewählte Grundschulen Radschulwegepläne erstellt werden. Da Grundschülerinnen und -schüler andere Bedarfe für einen sicheren Weg zur Schule per Rad haben, betritt das etablierte Programm in diesem Punkt auch fachlich Neuland. „Darum veranstalten wir einen Kriterien-Workshop, bei dem Experten aus Planungspraxis und Wissenschaft den aktuellen Stand der Forschung zusammentragen“, erklärt Pia Lesch von der Planersocietät.
Die Erarbeitung von Schulradroutennetzen ist ein zentraler Baustein des Beratungsprogramms „Besser zur Schule“. Angeboten wird dieses kostenlose Programm vom Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement. Das Fachzentrum – angelegt bei der ivm – unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen dabei, Maßnahmen zum Schulischen Mobilitätsmanagement umzusetzen.
Foto: ivm
13. September 2024