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Gent macht es vor:
So geht Verkehrswende!

Gent hat über Jahr­zehnte unter dem Auto­ver­kehr gelit­ten. Stoß­stange an Stoß­stange stau­ten sich die Blech­kis­ten bis in das eigent­lich schöne Zentrum der Stadt, die Luft war schlecht, der Lärm laut, auch für zu Fuß Gehende und Radfahrer:innen war kaum ein Durch­kom­men. Doch das ist seit 2017 anders: Am 3. April 2017 wurde der Circu­la­tie­plan in Kraft gesetzt — und die Innen­stadt vom Auto­ver­kehr weit­ge­hend befreit. 

Circu­la­tie­plan über­setzt man am besten mit Um-Fahr-Plan. Ein intel­li­gen­tes Verkehrs­kon­zept, das das Zentrum der Stadt in Zonen einteilt. Zufahrt ist nur über den Stadt­ring möglich, der Durch­gangs­ver­kehr für Kfz ist ausge­schlos­sen, auch zwischen den Zonen können die Autos nicht hin- und herfahren. 

Das System funk­tio­niert. Auf der einen Seite hat die Stadt an Aufent­halts­qua­li­tät massiv gewon­nen, Flaneure, Anwoh­nende wie auch Tourist:innen, haben Platz und nutzen ihn, der Radver­kehr in der Studen­ten­stadt hat noch einmal deut­lich zuge­legt. Auch der Handel profi­tiert, die Umsätze sind gstie­gen. Und das, obwohl, auf der ande­ren Seite, der Auto­ver­kehr deut­lich abge­nom­men hat: Der Modal-Split-Anteil von 55 Prozent vor dem Circu­la­tie­plan hat sich glatt halbiert. Eine große Mehr­heit der Genter ist zufrieden. 

Das Thema grei­fen wir im Digi­ta­len Diens­tag auf. Am 10. Okto­ber infor­mie­ren und disku­tie­ren Sebas­tian Clau­sen (als “Urban Explo­rer” hat er jüngst die Exkur­sion der Planer­so­cie­tät nach Belgien orga­ni­siert) und Pascal Wolff (Planer­so­cie­tät) über den Circu­la­tie­plan, seine Umset­zung und Folgen — und auch über die Frage, inwie­weit sich das Modell Gent auf deut­sche Städte über­tra­gen lässt. Maren Hinz (Planer­so­cie­tät) moderiert. 

Sie können wie immer bei dieser virtu­el­len Debatte mitre­den, mitdis­ku­tie­ren, mitfragen. 

Anmel­den für den Digi­ta­len Diens­tag können Sie sich hier.

4. Okto­ber 2023