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Nahverkehrsplan Marburg:
eine kleine Revolution

Die Universitätsstadt Marburg hat den neuen Nahverkehrsplan jetzt auf ihrer Homepage öffentlich gemacht. In nüchternen Worten beschreibt die Stadt, was ein Stadtverordneter zuvor schon etwas euphorisch, aber nicht ganz zu Unrecht "Revolution" und "Doppel-Wumms" genannt hatte. Denn der Nahverkehrsplan soll einen Beitrag leisten zu der von der Stadt angestrebten Klimaneutralität bis 2030. Das im NVP aufgestellte Konzept Marburg 21+ sieht deshalb einen deutlichen Ausbau des Busangebots vor, besonders in die Außenstadtteile, aber auch in der Kernstadt. Die Bedienungszeiten werden ebenfalls ausgeweitet.

Zudem soll perspektivisch der Einsatz von Batterie-Oberleitungsbussen (BOB) zur Kapazitätsausweitung weiterverfolgt werden. Neue Bahnhaltepunkte im Stadtgebiet sollen geprüft und weitere Verbesserungen im Marburger Nahverkehr durch Schnellbusse, Nachtverkehre oder der Digitalisierung und Ausweitung von Bedarfsverkehren angestoßen werden.

Kurzum: "Die Stadt Marburg will ein Angebot schaffen, das über die Daseinsvorsorge hinaus geht und Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg auf den ÖPNV überzeugen kann." Marburg nimmt sich also vor, was erforderlich ist, will man das Ziel der Klimaneutralität tatsächlich erreichen. Dass es da einige Hürden zu überwinden gibt, etwa beim fehlenden Fahrpersonal, sei nicht verschwiegen. Aber nur wer verkehrspolitische Visionen aufstellt und diese dann ernsthaft verfolgt, kann seine Ziele auch erreichen.

Der vor wenigen Tagen beschlossene Bürgerentscheid zu MoVe35 dürfte zumindest keine unmittelbaren Folgen für den Nahverkehrsplan haben, zumal dieser von der Stadtverordnetenversammlung bereits im Herbst beschlossen wurde.

Hier geht es direkt zum Marburger Nahverkehrsplan.

26. Februar 2024